Förder-Bar-Blog
Investitionsförderung vs. Innovationsförderung: die Unterschiede
Warum fördern Staaten Projekte? Warum werden Steuergelder an Unternehmen weitergereicht, damit diese gewisse Vorhaben durchführen können? Sollte der Staat damit nicht lieber eigene Vorhaben unterstützen, die der Allgemeinheit zugutekommen? Doch genau das wird durch Förderungen getrieben. Staaten wie die Bundesrepublik Deutschland verfolgen strategische Ziele. Aktuell zum Beispiel die Dekarbonisierung der Industrie, die Elektrifizierung des Verkehrs oder die Energiewende. Um diese Ziele zu erreichen ist die Mithilfe vieler verschiedener Branchen und Akteure notwendig. In einer marktwirtschaftlich orientierten Volkswirtschaft gibt der Staat die Leitlinien und das Gerüst vor. Die Unternehmen der einzelnen Sektoren gestalten es aus. Will der Staat in diesem System nun Ziele erreichen, schafft er über Förderungen Anreize, in bestimmte Technologien oder deren Entwicklung zu investieren.
Innovationsförderungen
Das Alleinstellungsmerkmal eines jeden Innovationsprojekts ist, dass durch das Vorhaben der Stand der Technik eines Verfahrens oder Produktes übertroffen werden soll. Um das zu erreichen, muss ein gewisser Forschungs- und Entwicklungsaufwand notwendig sein. Der Weg zum Ziel muss nicht von Anfang an bekannt sein. Unterschiedliche Wege können zum Ziel führen. Inhalt der Forschung und Entwicklung ist es, über einen der Wege das Ziel zu erreichen. Im Gegensatz dazu fallen teilweise auch Demonstrationsvorhaben in den Bereich der Innovationsprojekte. Bei einem Demonstrator ist der Anspruch, die Ergebnisse der Forschung und Entwicklung in die Praxis zu übertragen und zu zeigen, dass eine Skalierung auf ein industrielles Niveau möglich ist.
Bei der Innovationsförderung steht die Weiterentwicklung von Verfahren und Produkten im Vordergrund. Kriterien wie die Arbeitsplatzsicherung oder die regionale wirtschaftliche Entwicklung spielen keine Rolle. Darum sind bei der Innovationsförderung die Größe und der Standort des beantragenden Unternehmens kein Ausschlusskriterium. Doch auch die Innovationsförderung muss einen volkswirtschaftlichen Nutzen erbringen. Es geht dabei nicht um Forschung rein des Erkenntnisgewinns wegen. Ein erfolgreicher Abschluss des Projekts sollte sich positiv auf die deutsche Volkswirtschaft auswirken. Eine vollständige Verwertung im Ausland ist ausgeschlossen.
Investitionsförderung
Investitionsvorhaben zielen nicht auf die Weiterentwicklung von Verfahren und Produkten ab, sondern auf den Erhalt oder die Ausweitung von Produktionsstandorten. Die fördertechnische Bewertung dieser Vorhaben fokussiert sich auf die Aspekte Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Um Wettbewerbsverzerrung vorzubeugen ist die Förderung von Investitionsvorhaben von der Größe und dem Standort abhängig. Vornehmlich soll die Förderung dieser Vorhaben Investitionen in strukturschwachen Regionen anregen und KMU stärken. Im wahrscheinlich bekanntesten Investitionsförderprogramm Deutschlands, der GRW, können nur Projekte bezuschusst werden, die in einem C- oder D-Fördergebiet liegen. Welche Fördersätze ein Unternehmen in diesen Gebieten bekommen kann, hängt von der Unternehmensgröße ab. Kleine Unternehmen werden stärke bezuschusst als mittlere oder große.
Schließlich ist es nicht das Ziel, dem gut aufgestellten Konzern aus dem Speckgürtel einer Metropole weiteres Wachstum mit Steuergeldern zu finanzieren. Das kleine Unternehmen, das in einem strukturschwachen Gebiet eine neue Fertigung aufbauen möchte und dafür ein vergleichsweise hohes Investitionsrisiko auf sich nehmen muss, soll unterstützt werden. Manche Bundesländer haben außerdem spezielle Regionalförderprogramme aufgesetzt, um noch gezielter Investitionen zu bezuschussen. Beispiele dafür sind die bayerische Regionalförderung oder das regionale Wirtschaftsförderprogramm von Nordrhein-Westfalen. Die meisten dieser Programme ähneln im Aufbau der GRW, unterscheiden sich jedoch in Details.
Neben Programmen zur Schaffung von Arbeitsplätzen und der Stärkung und Entwicklung der Wirtschaftsstruktur haben sich in den letzten Jahren Initiativen entwickelt, die Investitionen in klimafreundliche Technologien anregen sollen. Dabei handelt es sich um ein nationales, im Grunde globales Ziel. Deswegen wurde bei diesen Programmen auf standortbezogene Einschränkungen verzichtet. Die Unternehmensgröße spielt jedoch weiterhin eine Rolle. Kleine Unternehmen bekommen höhere Fördersätze als große Unternehmen. Neben energie- und ressourceneffizienteren Maschinen und Anlagen lassen sich über diese Programme auch Infrastrukturen wie Ladestationen, Wasserstofftankstellen und elektrifizierte Flotten bezuschussen.
Fazit
Über Innovationszuschüsse werden technische Weiterentwicklungen von Verfahren und Produkten gefördert. Durch die Verwertung im Land oder der Region, wo die Förderung ausgeschüttet wird, soll durch die Innovation ein volkswirtschaftlicher Nutzen entstehen. Investitionszuschüsse zielen darauf ab, gezielt die Wirtschaftsleistung bestimmter Regionen zu stärken oder Investitionen in Schlüsseltechnologien, beispielsweise zur Dekarbonisierung der Industrie, anzuregen.
Planen Sie Investitions- oder Innovationsvorhaben und möchten nichtrückzahlbare Zuschüsse in Ihre Projektfinanzierung integrieren? Dann nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf. Wir begleiten Sie auf dem Weg durch den Förderdschungel.