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Was wir schon über das 8. EFP wissen
Das 7. Energieforschungsprogramm ist so etwas wie die Allzweckwaffe der deutschen Forschungsförderung. In dem Programm lassen sich energetische Technologien aus vielen unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen unterbringen. Unabhängig der erforschten Technologie war es immer das Hauptziel des Programms, die Energieeffizienz der Industrie zu steigern, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Erforschung erneuerbarer Energien zu beschleunigen. Dafür stellt die Bundesregierung allein im Jahr 2023 etwa 1,3 Mrd. EUR zur Verfügung.
Bald wird das 7. Energieforschungsprogramm vom 8. Energieforschungsprogramm abgelöst. Das neue Programm wurde für den Sommer 2023 angekündigt. Im März 2023 starteten unter Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz Konsultationen mit 3.700 Energieexperten aus Wissenschaft und Wirtschaft. Im Juni 2023 tauschten sich viele davon auf einem zweitägigen Symposium über die Ergebnisse der Konsultation aus. Schwerpunktthemen des Symposiums waren Daten, Ressourceneffizienz, klimaneutrale Wärme und Kälte, Wasserstoff und Sektorenkopplung, Elektrifizierung, Gesellschaftliche Akzeptanz, Regulatorik sowie Methoden und Prognosen.
5 Missionen der Energieforschung
Das 8. Energieforschungsprogramm wird sich stark an den Zielen der Bundesregierung für den Wärme- und Stromsektor für 2030 und 2045 ausrichten. Der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft hat in dem Programm höchstwahrscheinlich ebenfalls einen hohen Stellenwert. Anders als beim 7. Energieforschungsprogramm sollen laut BMWK weniger die Technologien im Fokus stehen, sondern mehr Missionen. Nach Angaben von Christian Maaß, Abteilungsleiter Wärme, Wasserstoff und Effizienz beim BMWK, lauten diese Missionen:
- Mission 1 Wärmewende: das Ziel, bis 2030 50 % erneuerbare Wärme zu erreichen, soll weiterhin konsequent verfolgt werden. Da dieser Bereich in der Vergangenheit sowohl gesellschaftlich als auch politisch vernachlässigt wurde, gilt es nun das Tempo bei der Wärmewende noch einmal drastisch zu erhöhen.
- Mission 2 Stromwende: Um die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, müssen die erneuerbaren Energien noch stärker ausgebaut werden. Ziel ist es außerdem bei einem steigenden Anteil der Erneuerbaren Energien an der Energieversorgung die Versorgungssicherheit und Netzstabilität stets zu gewährleisten.
- Mission 3 Wasserstoffwirtschaft: Wasserstoff ist als Energieträger und Speichermedium ein essenzieller Bestandteil der Energiewende. Dahingehend gilt es, die Elektrolysekapazität in Deutschland zu erhöhen und die Kosten für grünen Wasserstoff zu senken. Die Technologien dafür sind grundsätzlich vorhanden, lassen sich jedoch noch nicht massentauglich umsetzen.
- Mission 4 Sektorenkopplung: Das Energiesystem ist ein komplexes Konstrukt. Erneuerbare Wärme und Energie sowie grüner Wasserstoff müssen aufeinander abgestimmt werden, um die Ziele der Energiewende zu erreichen. Durch die nahtlose Kopplung dieser Sektoren soll außerdem die Versorgungssicherheit gewährleistet werden.
- Mission 5 Transfer: Im Labor- oder Demonstrationsmaßstab lässt sich schon sehr viel erreichen. Der Transfer in den Markt ist jedoch häufig ein langwieriger Prozess. Agiles Projektmanagement und eine schnellere Umsetzung sollen Abhilfe schaffen.
Eigentlich war geplant, das Programm nach der Sommerpause im Bundestag vorzustellen und dann möglichst bald zu beschließen. Wie der Zeitplan jedoch tatsächlich verläuft, ist offen. Auch die Inhalte des Programms stehen noch nicht fest. Alle Annahmen unsererseits beziehen sich auf vorläufige Informationen des BMWK oder anderer an der Erstellung des Programms beteiligter Institutionen. Möglicherweise kommt das 8. Energieforschungsprogramm noch in diesem Jahr, vielleicht auch erst Anfang 2024. Wir halten Sie hier und über Linkedin dazu auf dem Laufenden.
